Kapitel 38 – Ein Loch im Kopf oder der Kampf zweier „Mad scientist“
Kapitel 38 – Ein Loch im Kopf oder der Kampf zweier „Mad Scientist“
Um die Punga-Früchte in der Kirche zu züchten betreiben die Sekten-Mitglieder einen erheblichen technischen Aufwand.
Tomie machte sich in ihrem Geist eine Menge „Notizen“. Ihrer Meinung nach könnte es sich auch für ihren Vault lohnen diese Früchte anzubauen – vor allem da die nötige Energieversorgung für die Lampen durch den Reaktor geliefert nicht – anders als hier in der Kirche.
Bei ihrem Rundgang fiel ihr auf – dass nicht wenige der Sekten-Mitglieder recht apathisch wirkten. Und wenn Tomie sie versuchte anzusprechen – zeigten sie kaum eine Reaktion.
Nur eine Frau sprach Tomie aktiv an und nach einem kurzen Gespräch stellte sich heraus – dass es die von ihr gesuchte Nadine war. Zudem erklärte die junge Frau was bei dem Ritual mit Tomie und all den anderen einschließlich ihr selbst passiert ist.
Nadine: „Wir haben offenbar ein neues Stammesmitglied! Du kannst sogar noch in ganzen Sätzen rden – Du bist ja ein echter Glückspilz!“
Tomie: „Ich habe keine Ahnung wovon Du redest.“
Nadine: „Erinnerst Du Dich noch an Deinen Namen? Oder an Mathematik? Wie steht es mit Deinem Gedächtnis?
Als ich wieder zu mir kam – konnte ich mich fetzenweise an ein weißes Licht und ein Stimmengewirr erinnern. An mehr nicht. Verrückt was?
Aber Du sabberst nicht. Also ist mit Dir alles in Ordnung. Die anderen hatten nicht so viel Glück – als ihnen die Köpfe aufgeschnitten wurden."
Tomie: „Ich kann mich erinnern das ich in Ohnmacht viel als ich die Samen des „Punga-Baumes berührt habe. Als ich wieder erwachte hatte ich sehr starke Halluzinationen – bis ich wieder umkippte. Erwacht bin ich dann außerhalb des Moores.“
Nadine:
„Fühlst Du Dich da drinnen wirklich gut? Du solltest Deinen Kopf nach einer Narbe absuchen. Die haben wir alle – nachdem wir in diesem Sumpf waren.
Na ja – am Ende des Rituals – wenn Du ohnmächtig bist – schneidet Dir so ein Kerl den Schädel auf und „befreit deinen Geist“.
Das heißt – er reißt ein Stück vom Hirn heraus – das anscheinend dafür verantwortlich ist – den Menschen zu „hemmen“. Aber das klappt nicht immer ganz...
...Du jedoch kommst mir recht aufgeweckt vor. Willkommen also in unserem Stamm! Ich heiße übrigens Nadine“
Nadine zeigte auf die Stelle mit der noch nicht verheilten Wunde auf Tomies Kopf und diese tastete sich vorsichtig mit ihren Fingerspitzen an deren Rändern entlang. Also versteht man hier unter „Befreiung des Geistes“ eine „Trepanation“ des Schädels … das haben zwar auch schon die Menschen in der Steinzeit gemacht – nur haben die nicht auch noch ein Stück von der Großhirn-Rinde entfernt.
So wie sich Nadine äußerte und was sie bisher an Mitgliedern des Stammes gesehen hatte – ist die Quote diese Prozedur bei halbwegs intakten Verstand zu überstehen wohl unter 20% … vorausgesetzt sie bezieht eine unbekannte Anzahl von Menschen nicht mit ein – die erst gar nicht lebend vom Moor zurück gekehrt sind.
Tomie brauchte all ihre mentale Kraft um nicht von einer aufkommenden Panik-Attacke überwältigt zu werden. Um selbst auf andere Gedanken zu kommen berichtete sie Nadine von der Bitte ihrer Mutter.
Tomie: „Ich habe Dich gesucht … Es war Deine Mutter die wollte – dass ich Dich suche.“
Nadine:
„Hör mal – es ist ja nicht so – dass ich nicht heim will. Ich meine – ich leibe meine Mutter – auch wenn ich ihr manchmal die Haare einzeln ausreißen möchte.
Es ist nur so: Ich bin gekommen um mein Glück zu finden. Etwas – mit dem ich mich verwirklichen kann – das ich nach hause mitnehmen kann.
Wenn Du also meine Mutter siehst richte ihr aus – dass ich nach Hause kommen werde. Irgendwann – aber … noch nicht gleich.“
Da Nadine schon ein paar Wochen in der Sekte war konnte sie Tomie aber einiges über deren Struktur und vor allem über ihren Anführer sagen:
Tomie: „Du bist schon eine Weile hier – wer leitet diesen Haufen von Punga-Züchtern?“
Nadine: „Schätze Du meinst Jackson. Er predigt die Erleuchtung – aber leuchten tut bei ihm nicht viel. Zumindest nicht mehr als beim Rest dieser Armleuchter.
Ich will schon länger mit ihm über diesen Ort hier reden – aber er ist wieder mal irgendwo am Meditieren.“
Tomie: „Und Du weist wo er dazu hingeht – ins Moor dürfte es wohl zu weit sein.“
Nadine:
„In seine sagenhafte Grübelhöhle – schätze ich mal. Wir dürfen nicht wissen – wo die ist. Anscheinend sind wir nicht erleuchtet genug.
Ehrlich – ich habe die Schnauze voll – kann ich Dir sagen. Ich dachte – das hier würde ein echt geiler sagenhafter Trip werden – dabei ist es der gleiche Mist wie überall sonst.
Deswegen bin ich Jackson auch in seine bescheuerte geheime Höhle gefolgt!
Seine Höhle ist unter der Kathedrale. Ist aber schwer zu finden. Hier ein Schlüssel. Der Weg führt durch das Schiffswrack bei den Klippen im Osten.“
Nadine machte noch eine Bemerkung … sie hatte einen Verdacht wer für die „Operationen“ an den Köpfen der Sekten-Mitglieder verantwortlich sein könnte. Da sie ohnehin die Kathedrale und somit die Sekte verlassen wollte – hatte sie nun das Ziel mehr darüber heraus zu finden.
Man vereinbarte als Treffpunkt die Schiffsanlegestelle.
Tomie machte sich mit diesen ganzen Informationen auf dem Weg zu Desmond … scheinbar interessierte sich niemand dafür ob sie in dieser „Gemeinschaft“ einer Arbeit nachging oder nicht.
Wie erwartet reagierte Desmond auf seine arrogante Arschloch-Art – nur hatte Tomie ja genau das so erwartet.
Desmond: „Hast Du Dich schon bei den Stammesleuten eingeschlichen?“
Tomie: „Ich habe es geschafft. Ich weiß wo deren Anführer ist.“
Desmond:
„Und? Warum bist Du nicht hin und hast ihn ausgequetscht?
Ich bin nicht Dein Vater – Du Rotzgöre! Du brauchst nicht wegen jedem Furz zu mir zu kommen. Geh und finde heraus – was er mit dem Ort vorhat!“
Wäre Tomie durch diesen Eingriff an ihrem Gehirn tatsächlich „enthemmt“ worden … nun – Desmond hätte wohl seinen Kopf durch eine Wolke aus Schrott-Partikeln verloren. Aber sie war inzwischen viel zu neugierig was hinter der Sekte und den Angriffen auf den Ghul steckte.
Also machte sie sich auf dem Weg zurück zur Kathedrale und von dort zur östlichen Steilküste-Ufer. Nach kurzer Suche fand sie das von Nadine erwähnte Schiffswrack...
...welches sie durchquerte und den Eingang zu einer für diese Gegend typischen Kalkstein-Höhlen erreichte.
Die Höhle hatte früher einen offenen Zugang zum Meer und das kleine Ruderboot bewies dass die Menschen nach dem Bombenfall versuchten hier Schutz zu finden. Die Gezeiten bzw. Stürme haben dann den Kutter in den Eingang geschoben und ihn versperrt.
Auch hier kennzeichneten Fackeln den Weg – aber im Hintergrund konnte Tomie in den Seitengängen die typischen Klick-Geräusche der Mirelurks hören.
Nach einer Weile kam Tomie in einer Kaverne die groß wie ein Kirchendom ist und sie konnte den Sekten-Führer sehen. Der kniete vor einem Tisch über dem … ein Gehirn schwebte??
Was bitte?
Die Unterhaltung die beide führten war aber sehr aufschlussreich.
Hologramm: „Endlich“ Desmond wird sterben und unser langer Kampf wird auf die einzige mögliche Weise enden: mit mir als Sieger!“
Jackson: „Ja und Du wirst in der Lage sein – Dein Wissen über die astrale Sphären zu verbreiten – an alle – die weise genug sind es aufzunehmen!“
Hologramm: „Nein – nicht „astrales Wissen“ - Du Einfaltspinsel – sondern psychische Herrschaft! Und das ist erst möglich – wenn Du Desmonds Störgerät zerstörst.“
Jackson: „Kein Grund zur Sorge – Erleuchteter. Wir werden das Gebäude neu segnen und die Verunreinigung entfernen – die deine perfekte Führung stören.“
Hologramm: „Gut – zerstöre das Haus und seine „Verunreinigungen“. Vernichte diesen Störer – damit ich euch Blödmänner endlich los bin!“
Jackson: „Ja – wir werden uns von allen Fesseln befreien! Danke – Meister. Wir werden das Werkzeug Deines mächtigen Willens sein.“
Der Ghule hatte also irgendeine Technologie die jemand anderen daran hinderte … was zu tun? Die Worte „ psychische Herrschaft“ lassen bei Tomie alle Alarmsignale auf Hochtouren schrillen!.
Nach einer Weile erhob sich Jackson und verließ über eine lange Leiter die Höhle. Tomie beschloss sprichwörtlich „all in“ zu gehen und ging ohne aktivierte Tarnung auf den Felsvorsprung. Dort fand sie einen alten Holo-Projektor – der noch immer das Abbild eines Gehirns darstellte … und dieses sprach sie nun an:
Hologramm:
„Dann sind Sie also hier herum gehuscht? Sie machen ja keinen besonders Furch erregenden Eindruck – aber immerhin sabbern Sie nicht. Also gut dann.
Vielleicht sind Sie ja sogar nützlicher als dieser Spiritist mit seinem blöden grinsen und seinem Stamm von Vollidioten.
Im Moment nützt mir der Stamm rein gar nichts – aber was soll ich tun? Die Leute sind nicht mal fähig – einen Ghul aus einem Haus zu vertreiben.“
Tomie: Was haben Sie gegen den Ghul?“
Hologramm:
„Mehr als sich eine rosa Weichbirne wie Sie vorstellen kann – aber im Moment beschäftigt mich vielmehr das Gerät – das sich in seinem Besitz befindet.
Er hat ein Störgerät – das meinen Senderadius auf diese erbärmliche Höhle reduziert. Beseitigen Sie es – damit ich meine Reichweite ausdehnen kann!
Wenn Sie Desmond glich mit umbringen könnten – wäre das sehr nett. Aber dazu haben wir später auch noch Zeit.
Desmond … dieses niederträchtige Knochengerippe wird für seine Sünden bitter büßen.“
Tomie: „Von welchen Sünden reden Sie?“
Hologramm:
„Ihm habe ich meinen körperlosen Zustand zu verdanken. Allerdings wurde ich dadurch erst richtig brillant. Vielleicht bin ich ihm sogar Dank schuldig.
Also werde ich ihm meinen Dank erweisen und beschere ihm einen schnellen und blutigen Tod! HAHAHA!“
Der Projektor schaltete sich ab und das „Gehirn“ beendete seine „Audienz“.
Oh man – wo bin ich hier nur hinein geraten – dachte Tomie … ein arroganter Ghul mit dem technologischen Wissen einer ganzen technischen Universität der Vorkriegszeit.
Und ein „Gehirn“ – mit Sicherheit auch ein Forscher aus der Vorkriegs-Ära – der scheinbar einen Weg gefunden hat sein Gehirn ähnlich der „Robo-Hirne“ zu konservieren. Aber anders als diese scheint er nicht mobil zu sein – dafür hat er aber die Möglichkeit anderen Menschen Visionen zu schicken und sie so zu beeinflussen.
Tomie beschloss mit diesem Wissen zu Desmond zurück zu kehren. Dieser war eigentlich sofort im Bilde wer ihn da attackiert hatte:
Desmond: „ich habe es gewusst – dass dieser kleine Mistkerl hinter allem steckt! Nach all diesen Jahren streckt er seinen Kopf heraus. Den werd ich ihm abhacken! Bildlich gesprochen - natürlich“
Tomie: „Wen meinst Du mit „er“? Von wem redest Du?“
Desmond:
„Ich hätte wissen müssen – dass ER es ist. Mein alter Rivale … so nahe am Haus seiner Familie. Nur er kann so dumm sein.
Er war einmal ein Mann: Professor Calvert. Die Familie Calvert gehörte einst die Hälfte von Maryland – damals als es noch ein Maryland gab.
Angehörige der Familie Calvert hatten in der ganzen Welt großen Einfluss. Sie hatten praktisch die regierung der USA in der Tasche.
In ihrer Glanzzeit waren drei Angehörige dieser Familie Senatoren – sieben von ihnen Mitglieder des Repräsentantenhauses und zwei davon Gouverneure.
Sie stellten sogar einen Spitzenkandidaten für das Amt des Präsidenten – bis ihn dieser Hundeskandal aus dem Rennen warf. Darauf war ich sehr stolz.“
Tomie: „Soll ich mich darum kümmern?“
Desmond: „Natürlich will ich – dass Du Dich darum kümmerst. Du erwartest doch nicht etwa von mir – höchstpersönlich in diesem Schlammloch herum zu laufen oder?“
Tomie: „Mir gefällt Dein Tonfall nicht alter Mann.“
Desmond: „Drohst Du mir? Glaubst Du auf mich wäre noch nie geschossen worden? Glaubst Du – nach Tausenden – die mich schon töten wollten – würde es Dir gelingen?“
Tomie: „Mit Sicherheit – ich brauche dazu nur einen Bleistift und dann nenne mir eine Zahl zwischen 1 und 28!“
Sie konnte sehen wie Desmond zusammen zuckte und sie musterte als würde er Tomie – die völlig ruhig dastand – das erste Mal sehen … offensichtlich hatte etwas sein Ego erschüttert. Er viel zwar wieder in seine alte Rolle zurück – aber Tomie spürte das es nur noch um das Aufrechterhalten einer Fassade ging.
Desmond: „Du nimmst am besten schleunigst Vernunft an und spielst mit. Ich kriege was ich will – Du wirst reich und danach trennen sich unsere Wege.“
Tomie: „Also – was soll ich tun?“
Desmond:
„Dann empfangen diese Schwachköpfe also Nachrichten vom Professor – nicht wahr? Dann muss er ja irgendwo stecken und ihnen Nachrichten zufunken.
Aber er ist auf die Dumpfbacken angewiesen. Ohne ihre Dienste ist er aufgeschmissen.
Hindern wir ihn also daran – ihnen etwas zu sagen – dann muss er sich mehr Mühe geben. Vielleicht kann ich den kleinen Wurm dann finden und eliminieren!“
Tomie: „Wie lautet der Plan?“
Desmond:
„Wenn ich Professor Calvert richtig kenne und das tue ich – dann benutzt er zum Senden Kogsinuswellen hoher Frequenz.
Ich habe genau das richtige Gerät – um seinen kleinen Plapperkasten zu stören. Du brauchst es nur am höchsten Punkt des Strandes aufzustellen.
Simpel – nicht wahr?“
Tomie: „Ich weiss – was Du meinst.“
Desmond:
„Genau. Befestige den Störsender an der untersten Gondel – schalte das rad ein und drehe es mit dem Störsender ganz nach oben. Das reinste Kinderspiel.
Ich werde von hier aus zusehen und alles einschalten. Dann werden wir ja sehen – wo unser kleiner Professor steckt.“
Wenn man meinst das ein Plan sehr einfach und logisch ist … dann könnte ja auch der Gegner ebenso diesen Gedanken haben und sich entsprechend vorbereiten.
Und genau das passierte auch hier … natürlich war das „Gehirn“ aka Professor Calvert nicht auf den sprichwörtlichen Kopf gefallen. Aber er machte nun einen entscheidenden Fehler – indem er Tomie seine Macht demonstrierte … seine Macht in die Köpfe anderer Menschen einzudringen.
„Ich bin es – Professor Calvert! Sie brauchen gar nicht so bestürzt um sich zu sehen. Ich stecke in Ihrem Kopf!
Aber sind Sie nicht Desmonds treues Schoßhündchen? Sie sind wohl gekommen – um mir in meine Arbeit zu pfuschen? Nun – ich habe da eine bessere Idee..
...wie wäre es – wenn Sie dieses garstige kleine Gerät zerstören würden – anstatt bei seinem Spielchen mitzumachen?
Legen Sie es einfach in die Müllpresse nebenan und es wird uns nie mehr belästigen.
Ich garantiere Ihnen – dass Professor Calverts Dankbarkeit weit mehr wert ist als die eines abgehalfterten alten Ghuls.“
In seiner Arroganz hatte er etwas übersehen … einen Menschen der seine eigene Freiheit über alles schätzte – der eine scheinbar aussichtslose Flucht aus dem Institut wagte … der inzwischen liebenswerte Gefährten und ein neues Zuhause gefunden hatte.
Offensichtlich hatten ja beide irren Wissenschaftler von den restlichen Menschen eine sehr abwertende Meinung – aber im Gegensatz zu dem Ghul Desmond der im wesentlichen für sich selbst bleiben wollte – strebt ja Mister „Gehirn“ aka Professor Calvert nach … der Weltherrschaft und glaubt das andere ihn nicht dabei durchschauen können.
Natürlich wusste Tomie – dass sich das „Gehirn“ abgesicherte – indem es einen Truppe halb lobotomisierter Stammeskrieger zum Riesenrad geschickt hatte.
Nur war ihm immer noch nicht klar – mit wer er es mit Tomie zu tun bekam – mit der Infiltrations-Agentin Zao Sue.
Durch das Tarnfeld geschützt waren diese Krieger keine Bedrohung für sie.
Als sie zur Calvert-Villa zurück kehrte – erreichte der Streit zwischen den beiden „Wissenschaftler“ eine neue Eskalationsstufe.
Offensichtlich hatte die Aktion mit dem Störgerät die Pläne von „Calvert“ dermaßen sabotiert – dass er bereit war seinen eigenen Familienbesitz durch eine Sprengung zu zerstören.
Das Desmond ein Überlebenskünstler ist – hatte er Tomie ja schon ausreichend demonstriert – also was diese nicht verwundert das sie ihn in einem speziellen Schutzraum unversehrt fand.
Aber diese Attacke hatte ihm doch mental ziemlich zugesetzt. Hatte schon Tomies beiläufige Bemerkung über den Bleistift und die 28 verschiedenen Tötungs-Methoden erste Risse in seinem Ego-Panzer aufgezeigt … so ist jetzt davon rein gar nix mehr übrig:
Desmond:
„Dieser Mistkerl! Dieser … Mistkerl! Er hat meine Welpen getötet. Und fast hätt er MICH getötet! WESHALB?
Da er keinen Körper hat um es selbst zu tun – hat er versucht mich hochzujagen? MICH! Damit wird heute Schluss sein. Desmond Lockheart wird siegen.
Ich weiß – wo er steckt. Diesmal hat er sich verrechnet. Wir beide werden da reingehen und der Sache ein Ende setzen.“
Auch Tomie war der Meinung das Calvert gestoppt werden musste – gemeinsam mit Desmond – der die Führung übernahm – machte sie sich auf den Weg zum … Leuchtturm.
Und offensichtlich wusste Desmond wie man dort den geheimen Zugang in den Untergrund aktivieren musste!
Unter dem Leuchtturm war eine geheime Forschungseinrichtung – stark geschützt durch diverse Abwehreinrichtungen wie Geschütztürme und patrouillierende Roboter.
Und wie Tomie erkennen konnte war auch hier mit der Robo-Hirn-Technologie gearbeitet worden – wahrscheinlich eine Zusammenarbeit mit RobCo. Das näher zu beleuchten verschob wie auf einen Zeitpunkt NACH der finalen Konfrontation mit dem Calvert-Gehirn.
Schließlich erreichten sie eine Art zentrale Kammer und wie in einem riesigen „Einmach-Glas“ schwamm das Gehirn von Professor Calvert. Die Kabelstränge – die zu anderen Glaszylinern führten – waren wahrscheinlich Bestandteile der Technologie die Calvert ermöglichte aus der Ferne in die Köpfe anderer Menschen einzudringen.
Inzwischen lieferten sich die beiden „irren Wissenschaftler“ ein heftiges Wortgefecht – unwillkürlich kam Tomie der Begriff „Beleidigungs-Fechten“ in den Sinn:
Desmond: „Du körperloses armseliges Stück Kleinhirn!“
Calvert: „Wie vulgär – Mister Lockheart! Nach all diesen Jahren haben Sie es immer noch nicht geschafft – Ihr Vokabular zu erweitern! Sie elender Narr!“
Desmond: „Und was ist mit dir? Dauernd nur beschissene leere Drohungen und sinnloses Geschwätz – aber keinen Mumm zu handeln!“
Calvert: „Ihre Worte beeindrucken mich nicht – Mr. Lockheart. Sie sind ein vulgärer Narr – gänzlich unfähig – auch nur ansatzweise mit Vorbedacht zu handeln!“
Und natürlich wollten beide – dass ich für sie den jeweils anderen töte …
nun – meine Entscheidung stand sowieso schon vorher fest.
Nur was mache ich mit Desmond Lockheart – denkt sich Tomie. Eigentlich müsste ich den auch sofort töten – denn was er mit der sich hier befindlichen Technologie alles anstellen könnte – das vermag sie sich kaum auszudenken.
Nur was ist sie dann selbst – wenn sie einen Menschen tötet auf Grund eines Verdachtes … was dieser eventuell in der Zukunft machen würde. Eines ist ihr klar – Desmond würde sich nie seines Körpers entledigen und sein Gehirn in so eine Konstruktion stecken! Da steht einfach sein Riesen-Ego dagegen – welches sich wieder aufzubauen begann:
Desmond:
„Endlich! Jetzt ist die Welt ein für alle Mal von diesem hochnäsigen – widerwärtigen und arroganten Gehirn befreit!
Denke doch mal nach! Alles – was er gelernt hat! Alles – was er jemals gehabt hat! Es ist alles hier und es gehört alles MIR! MIR!“
Tomie: „Immer mit der Ruhe. Hol mal Luft – um Himmels willen.“
Desmond:
„Du Vollidiot! Du kannst unmöglich begreifen – was das alles bedeutet!
Seit 200 Jahren bekämpfe ich gegen Calvert! Und jetzt habe ich ihn endlich besiegt!
Nimm Dir aus dem Dreckloch – was Du willst.“
Für die maschinelle Übersetzung in Englisch bitte den "Spoiler" drücken
Chapter 38 - A hole in the head or the fight of two "mad scientists"
In order to grow the punga fruit in the church, the sect members use a considerable amount of technical effort.
Tomie made a lot of "notes" in her mind. In her opinion, it might be worth growing these fruits for her vault as well - especially since the necessary energy supply for the lamps is not provided by the reactor - unlike here in the church.
During her tour, she noticed that quite a few of the sect members seemed quite apathetic. And when Tomie tried to speak to them - they hardly showed any reaction.
Only one woman actively approached Tomie and after a short conversation it turned out - that it was the Nadine she was looking for. In addition, the young woman explained what happened to Tomie and all the others including herself during the ritual.
Nadine: "Apparently we have a new tribe member! You can even r in complete sentences – you are a real lucky guy!”
Tomie: "I have no idea what you're talking about."
Nadine:
"Do you remember your name? Or math? How is your memory?
When I came to - I could vaguely remember a white light and a babble of voices. Not more. crazy what?
But you don't drool. So everything is fine with you. The others weren't so lucky - when their heads were cut open.
Tomie: I can remember fainting a lot when I touched the seeds of the Punga tree. When I woke up again I had very strong hallucinations - until I passed out again. Then I woke up outside the moor.”
Nadine:
"Are you feeling really good in there? You should check your head for a scar. We all have - after being in this swamp.
Well - at the end of the ritual - when you're passed out - some guy cuts open your skull and "frees your spirit".
That is - he rips out a piece of the brain - which apparently is responsible for - "inhibiting" the human being. But that doesn't always work out...
...You, however, seem quite bright. So welcome to our tribe! My name is Nadine, by the way."
Nadine pointed to the spot with the not yet healed wound on Tomie's head and she carefully felt along the edges with her fingertips. So what is meant here by "liberation of the spirit" is a "trepanation" of the skull... People in the Stone Age did that too - they just didn't remove a piece of the cerebral cortex as well.
From what Nadine said and from what she had seen of members of the tribe so far - the rate of surviving this procedure with reasonably intact sanity is probably less than 20%... provided it doesn't involve an unknown number of people - not even alive from the Moor have returned.
Tomie needed all her mental strength not to be overwhelmed by an emerging panic attack. To get her mind off things, she told Nadine about her mother's request.
Tomie: "I was looking for you... It was your mother who wanted me to look for you."
Nadine:
"Listen - it's not like that - that I don't want to go home. I mean - I love my mother - even if sometimes I want to pull her hair out one by one.
It's just that I came to find my happiness. Something – with which I can realize myself – that I can take home with me.
So if you see my mother tell her - I'll be coming home. Eventually – but… not right away.”
Since Nadine had already been in the sect for a few weeks, she was able to tell Tomie something about its structure and, above all, about its leader:
Tomie: "You've been here a while - who runs this bunch of punga breeders?"
Nadine:
"Guess you mean Jackson. He preaches enlightenment - but it doesn't do much for him to shine. At least no more than the rest of these chandeliers.
I've wanted to talk to him about this place for a while - but he's meditating somewhere again."
Tomie: "And you know where he goes for that - the moor is probably too far."
Nadine: "In his fabulous brooding cave - I guess. We must not know - where it is. Apparently we are not enlightened enough.
Honestly - I'm fed up - I can tell you. I thought this was going to be a really awesome awesome trip when it's the same shit as everywhere else.
That's why I followed Jackson into his stupid secret lair!
His cave is under the cathedral. But it's hard to find. Here's a key. The path leads through the shipwreck by the cliffs to the east.”
Nadine made one more remark...she had a suspicion who might be responsible for the "operations" on the heads of the cult members. Since she wanted to leave the cathedral and thus the sect anyway - she now had the goal of finding out more about it.
The ship landing stage was agreed as the meeting point.
Tomie made his way to Desmond with all this information... apparently nobody cared if she had a job in this "community" or not.
As expected, Desmond responded in his arrogant asshole manner - except that's exactly what Tomie had expected.
Desmond: Have you sneaked in on the tribesmen yet?
Tomie: "I did it. I know where their leader is.”
Desmond:
"And? Why didn't you go and squeeze him?
I'm not your father - you snot brat! You don't have to come to me for every fart. Go and find out - what he intends to do with the place!”
Had Tomie actually been "uninhibited" by this brain surgery... well - Desmond would have lost his head to a cloud of junk particles. But she was now way too curious about what was behind the sect and the attacks on the ghoul.
So she made her way back to the cathedral and from there to the east cliff shore. After a short search she found the shipwreck mentioned by Nadine...
...which crossed it and reached the entrance to a limestone cave typical of the area.
The cave used to have an open access to the sea and the small rowing boat proved that people tried to find shelter here after the bombing. The tides and storms then pushed the cutter into the entrance and blocked it.
Here, too, torches marked the way - but in the background Tomie could hear the typical clicking noises of the Mirelurks in the side corridors.
After a while, Tomie came into a cavern the size of a church dome and she could see the cult leader. He was kneeling in front of a table over which... a brain was floating??
What please?
But the conversation they had was very insightful.
Hologram: "Finally - Desmond will die and our long struggle will end in the only way possible: with me victorious!"
Jackson: "Yes, and you will be able - to spread your knowledge of the astral realms - to all - who are wise enough to absorb it!"
Hologram: "No - not "astral knowledge" - you simpleton - but psychic domination! And that's only possible - if you destroy Desmond's jammer."
Jackson: "No need to worry - enlightened one. We will re-bless the building and remove the defilements that interfere with your perfect leadership.”
Hologram: "Good - destroy the house and its "impurities". Destroy this disturber - so that I can finally be rid of you idiots!"
Jackson: "Yes - we will free ourselves from all shackles! Thanks master. We will be the instrument of Your mighty will.”
So the ghoul had some technology preventing someone else from doing... what? The words "psychic domination" set Tomie's alarm bells ringing!
After a while Jackson got up and left the cave via a long ladder. Tomie decided to literally go "all in" and walked onto the ledge with his stealth off. There she found an old holo-projector - which still displayed the image of a brain... and this one addressed her now:
Hologram:
"So you've been scurrying around here? You don't look particularly scary - but at least you don't drool. Alright then.
Maybe you're even more useful than that spiritualist with his stupid grin and his tribe of idiots.
The tribe is of no use to me at the moment - but what should I do? People aren't even capable of – running a ghoul out of a house.”
Tomie: "What do you have against the ghoul?”
Hologram:
"More than a soft pink pear like you can imagine - but right now I'm more concerned with the device - that's in his possession.
He's got a jamming device - that reduces my transmission radius to this pathetic cave. Eliminate it - so I can extend my reach!
If you could just kill Desmond - that would be very nice. But we'll have time for that later.
Desmond...that vile skeleton will pay for his sins bitterly."
Tomie: "What sins are you talking about?"
Hologram:
“I have him to thank for my disembodied state. However, that's what made me really brilliant. Maybe I even owe him a debt of gratitude.
So I'll give him my thanks and give him a quick and bloody death! HAHAHA!”
The projector shut down and the "brain" ended its "audience".
Oh man - what have I gotten myself into here - thought Tomie... an arrogant ghoul with the technological know-how of an entire pre-war technical university.
And a "brain" - certainly also a researcher from the pre-war era - who seems to have found a way to preserve his brain similar to the "robo-brains". But unlike them, he doesn't seem to be mobile - but he has the ability to send visions to other people and thus influence them.
Knowing this, Tomie decided to return to Desmond. He was actually immediately aware of who had attacked him:
Desmond: "I knew it--that little bugger was behind it all! After all these years he sticks his head out. I'll cut him off! Figuratively speaking - of course"
Tomie: "Who do you mean by 'he'? Who are you talking about?
Desmond:
“I should have known – that it is HE. My old rival... so close to his family home. Only he can be that stupid.
He was once a man: Professor Calvert. The Calvert family once owned half of Maryland - back when there was still one Maryland.
Members of the Calvert family had great influence around the world. They practically had the US government in their pockets.
In its heyday, three members of this family were senators - seven of them members of the House of Representatives and two of them governors.
They even fielded a front-runner for President—until this canine scandal threw him out. I was very proud of that.”
Tomie: "Should I take care of that?"
Desmond: Of course I want you to take care of it. You don't expect me to - walk around in that mud hole yourself, do you?"
Tomie: "I don't like your tone of voice, old man."
Desmond: Are you threatening me? Do you think I've never been shot at? Do you think - after thousands - who already wanted to kill me - you could succeed?"
Tomie: "Certainly - all I need is a pencil and then give me a number between 1 and 28!"
She could see Desmond wince and eyed her as if he were seeing Tomie - who was standing perfectly still - for the first time... obviously something had shaken his ego. He did revert to his old role, but Tomie felt it was all about keeping up a front.
Desmond: "You'd best come to your senses quickly and play along. I get what I want – you get rich and then we part ways.”
Tomie: "So - what should I do?"
Desmond:
"So these nitwits are getting messages from the professor - aren't they? Then he must be stuck somewhere and radioing them messages.
But he's dependent on the dumbass. Without their services, he's lost.
So if we stop him from telling them something, he'll have to try harder. Maybe then I can find and eliminate the little worm!”
Tomie: "What's the plan?"
Desmond:
"If I know Professor Calvert correctly, and I do - he uses high frequency cosine waves to transmit.
I have just the right device - to disturb his little chatterbox. You only need to set it up at the highest point of the beach.
Simple – isn’t it?”
Tomie: "I know - what you mean."
Desmond:
"Exactly. Attach the jammer to the bottom gondola - turn on the wheel and turn the jammer all the way up. The purest child's play.
I'll watch from here and turn everything on. Then we'll see - where our little professor is."
If you think that a plan is very simple and logical ... then the opponent could also have this thought and prepare accordingly.
And that's exactly what happened here... of course, the "brain" aka Professor Calvert hadn't fallen on its proverbial head. But he now made a crucial mistake - by demonstrating his power to Tomie... his power to penetrate other people's minds.
The brain:
"It's me - Professor Calvert! You don't need to be so upset to see yourself. I'm stuck in your head!
But aren't you Desmond's trusty lapdog? Have you come - to meddle with my work? Well I have a better idea...
...how about - if you destroyed this nasty little device - instead of joining in his game?
Just put it in the compactor next door and it will never bother us again.
I guarantee you - that Professor Calvert's gratitude is worth far more than that of a worn-out old ghoul."
In his arrogance he had overlooked something ... a person who valued his own freedom above all else - who dared an apparently hopeless escape from the institute ... who had meanwhile found lovable companions and a new home.
Apparently both mad scientists had a very negative opinion of the rest of the people - but unlike the ghoul Desmond, who basically wanted to keep to himself - Mister "Brain" aka Professor Calvert strives for ... world domination and the other doesn't believe him being able to see through it.
Of course, Tomie knew - that the "brain" was protecting itself - by sending a squad of semi-lobotomized tribal warriors to the Ferris wheel.
But he still wasn't sure - who he was dealing with with Tomie - with the infiltration agent Zao Sue.
Protected by the cloaking field, these warriors posed no threat to them.
When she returned to the Calvert villa - the dispute between the two "scientists" reached a new level of escalation.
Apparently, the action with the jammer had sabotaged Calvert's plans to such an extent that he was ready to blow up his own family property.
That Desmond is a survivor - he had already sufficiently demonstrated to Tomie - so what does not surprise them that they found him unharmed in a special shelter.
But this attack had taken quite a toll on him mentally. If Tomie's casual comment about the pencil and the 28 different methods of killing had already revealed the first cracks in his ego armor ... now there is nothing left of it:
Desmond:
"That bastard! This… bastard! He killed my puppies. And he almost killed ME! FOR WHAT REASON?
Since he has no body to do it himself - was he trying to blow me up? ME! That will end today. Desmond Lockheart will win.
I know - where he is. This time he miscalculated. We're both going to go in there and put an end to this."
Tomie also thought that Calvert had to be stopped - together with Desmond - who took the lead - they made their way to the... lighthouse.
And obviously Desmond knew how to activate the secret access to the underground there!
Below the lighthouse was a secret research facility - heavily protected by various defenses such as turrets and patrolling robots.
And as Tomie could see, robo-brain technology had also been used here - probably a collaboration with RobCo. Examining this was postponed as if to a point in time AFTER the final confrontation with the Calvert brain.
Eventually they reached a sort of central chamber and Professor Calvert's brain was floating like in a giant "jar". The strands of wire - leading to other glass cylinders - were likely part of the technology that enabled Calvert to remotely penetrate other people's minds.
Meanwhile, the two "mad scientists" engaged in a fierce battle of words - the term "insult fencing" involuntarily came to Tomie's mind:
Desmond: "You disembodied pathetic piece of cerebellum!"
Calvert: How vulgar - Mister Lockheart! After all these years, you still haven't managed to expand your vocabulary! You miserable fool!”
Desmond: And what about you? All shitty empty threats and pointless chatter all the time – but no guts to act!”
Calvert: Your words do not impress me - Mr. Lockheart. You are a vulgar fool – utterly incapable – of even remotely acting with forethought!”
And of course both of them wanted me to kill each other for them...well, my decision was already made anyway.
But what am I going to do with Desmond Lockheart – Tomie thinks. Actually, I should kill him right away - because she can hardly imagine what he could do with the technology that is here.
But then what is she herself - if she kills a human being on suspicion... what they might do in the future. One thing is clear to her - Desmond would never dispose of his body and put his brain into such a construction! His huge ego stands against it – which started to build up again:
Desmond:
"Finally! Now the world is rid of that snooty - obnoxious and arrogant brain once and for all!
Just think! Everything – what he learned! Everything he's ever had! It's all here and it's all MINE! TO ME!"
Tomie: "Take it easy. Take a breath – for heaven’s sake.”
Desmond:
"You idiot! You can't possibly comprehend - what it all means!
I've been fighting against Calvert for 200 years! And now I've finally defeated him!
Take what you want out of the shithole.”
Edited by Miauzi
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